Das Rugby-Team des TV 48 besiegte den TSV 1846 Nürnberg II in der letzten Spielminute
Am Samstag sind die „Coburg Wolves“ in die inzwischen 3. Saison der Rugby Verbandsliga Bayern gestartet. In der Saison 2018/2019 müssen sich die 48er Rugbyspieler mit 10 weiteren Teams (s. a. beigefügte Tabelle der Verbandsliga Bayern nach dem 1. Spieltag am 08.09.2018) von Innsbruck bis Kempten, Ulm und München, messen. Der Gegner am Samstag war die 2. Mannschaft des TSV 1846 Nürnberg, deren 1. Mannschaft letzte Saison in die 2. Rugby Bundesliga Süd aufgestiegen ist.
Die Vorbereitung auf das 1. Heimspiel der neuen Rugby-Saison fand nicht nur im sportlichen Bereich statt, sondern aufgrund der Trockenheit der vergangenen Monate, auch mit viel Arbeitseinsatz, um den Rugby-Platz bespielbar zu machen. Mit ständigem Wässern von Beginn der Woche an und mit Unterstützung des Schlussspielers Julian Friedel, der seine Kameraden in der Feuerwehr von Löbelstein zu einer Lösch-Übung am Freitagabend motivieren konnte, hat der TV 48 den Rugbyplatz in einen insgesamt gut bespielbaren Zustand gebracht.
Gleich nach dem Anpfiff des sehr guten Schiedsrichters Jonathan Teppler aus Herzogenaurach entwickelte sich ein kampfbetontes Spiel beider Mannschaften. Die Nürnberger wollten sich für die Niederlage in der Vorsaison bei den Coburgern revanchieren. Nach dem Ankick des Coburger Verbinders Gregor Roth nahmen die Gäste sofort das Heft in die Hand und attackierten das Coburger Rugbyteam. Bereits in der 5. Minute starteten die Nürnberger einen Angriff über die ¾ – Reihe aus der eigenen Hälfte und passten den Ball blitzschnell zu Ihrem flinken Außendreiviertel. Durch unkonzentrierte Verteidigung und dem fehlendem Einsatz der Schulter beim Tiefhalten konnte der Angreifer nicht gestoppt werden und legte den 1. Versuch des Spiels direkt unter die Malstangen der Coburger zur 0 : 5 Führung für die Gäste. Mit dem erfolgreichen Erhöhungskick lagen die Coburger 0 : 7 zurück.
Die Coburger Wölfe zeigten sich aber nur kurz geschockt durch diesen frühen Rückstand. Die ganze Mannschaft zeigte sofort eine Reaktion auf diesen enttäuschenden Spielbeginn. Die Stürmer, allen voran Kapitän Emmanuel Bauer erkämpften sich in den offenen Gedrängen den Ball vom Gegner. Und so ließ die Antwort der Coburger nicht lange auf sich warten. Bereits in der 8. Spielminute kam der Ball nach einem gewonnenen Gedränge über den agilen Gedränge-Halb Daniel Bätz, den Verbinder Gregor Roth zu dem robusten und erfahrenen französischen Innendreiviertel Arnaud Koch, der in bravouröser Manier, im rechten Malfeld-Eck der Nürnberger den 1. Versuch der Coburger Mannschaft zum 5 : 7 legte. Der schwierige Erhöhungskick konnte vom 1. Reihe – Stürmer Maximilian Grosch leider nicht erhöht werden.
In der Folge entwickelte sich ein sehr gutes Pick & Go – Spiel des Coburger Rugby-Teams, welches die Begegnung mehr und mehr kontrollierte. Erfolgreiches Stürmerspiel zwang den Gegner zu Abseitsstellungen, so dass die Heimmannschaft in der 24. Spielminute und in der 32. Spielminute jeweils einen Straftritt in aussichtsreicher Position vom Schiedsrichter zugesprochen bekam. In Absprache mit dem Kapitän Emmanuel Bauer hat sich das Team beide Male dazu entschieden mit der Hand anzugreifen und nicht auf die Malstangen zu kicken, um damit 3 Punkte je erfolgreichen Erhöhungskick zu erzielen. Mit dieser Entscheidung haben die Coburger defacto 6 Punkte verschenkt. In der 37. Spielminute konnten die Gäste die Coburg wieder nur mit einer Abseitsstellung aufhalten. Dieses Mal wurde auf Anweisung des Trainers Franz Josef Roth der Strafkick auf die Stangen ausgeführt und Maximilien Grosch verwandelte den Kick sicher zur 8 : 7 Halbzeitführung für die Coburger Wölfe.
Die 2. Halbzeit begann das Coburger Rugby-Team, durch die 10-minütige Zeitstrafe für Lukas Fuhrmann w/unabsichtlichem Abseits in der 39. Spielminute Ende der 1. Halbzeit mit nur 14 Spielern in Unterzahl und in Folge mit nachvollziehbarer Nervosität. Ein Strafkick in der 45. Spielminute durch Abseitsstellung von Thomas Geckel, der in der Halbzeit für Dominik Weiss eingewechselt wurde, und in der 55. Spielminute nutzen die Gäste aus Nürnberg, um mit 8 : 13 in Führung zu gehen. Es blieben den Coburgern also noch 25 Minuten, um diesen Rückstand wieder aufzuholen. Durch starkes Spiel im Gedränge mit dem dynamischen Hakler Tim Culmbacher und dem lauf- und verteidigungsstarken Lukas Fuhrmann in der zweiten Reihe sowie den beiden 3. Reihe Außen – Stürmern Kevin Braun und Simon Laue, die ein hohes Laufpensum im Angriff wie in der Verteidigung absolvierten, gewann die Coburger Mannschaft zusehends mehr und mehr Bälle vom Gegner. In der 66. Spielminute kam der Ball bei einem Angriff über die ¾ – Reihe zu dem großgewachsenen und stabilen französischen Innen-Dreiviertel Maxime Pommepuy, der den Ball zum Verbinder Gregor Roth zurückspielte, der unter den gegnerischen Malstangen zum 2. Versuch der Coburg einlief. Damit war der Ausgleichsstand von 13 : 13 geschafft. Den relativ leichten Erhöhungskick zur 15 : 13 Führung schaffte Maximilian Grosch, zum Schrecken der Zuschauer und des Trainers nicht, da sein Kick unglücklicher Weise von der Malstange ins Feld zurück prallte.
Mit der Einwechslung von Jonas Billek für Maximilian Grosch und Deniz Erkoc für Daniel Bätz kam nochmals neuer Schwung in das Coburger Rugby – Team. Die Heimmannschaft setzte sich durch viel Kampf und Engagement in der Hälfte der Nürnberger fest. In der 75. Spielminute wurde der pfeilschnelle Coburger Außendreiviertel Max Mastel, der extra aus Pforzheim für das Match angereist kam, freigespielt und sein Alleingang durch die gegnerische Abwehrreihe konnte nur in allerletzter Sekunde, d. h. 50 cm vor dem Malfeld der Nürnberger gestoppt werden. 1 Spielminute vor Schluss erhielten die Coburger, nach einem erneuten Vorwurf der Gastmannschaft, 5 Meter vor deren Malfeld ein Gedränge zugesprochen. Der inzwischen auf die Position des Gedränge-Halb gewechselte, Steven Bauer, nutzte diese Gelegenheit. Nach seinem Einwurf des Balles in das Gedränge gewannen die Coburger Stürmer erneut den Ball. Steven Bauer nahm den Rugbyball in der Manier eines erfahrenen Schlitzohrs auf, griff auf der kurzen Seite des Gedränges an, täuschte einen Pass auf den Außendreiviertel Max Mastel an und legte im Alleingang den 3 Versuch zur Coburger Führung von 18 : 13. Nach dem leider misslungenen Erhöhungskick von Steven Bauer pfiff der Schiedsrichter Jonathan Teppler die Partie ab.
Somit konnten die „Coburg Wolves“ mit 18 : 13 einen verdienten, aber am Ende auch glücklichen Heimsieg gegen den TSV 1846 Nürnberg II verbuchen und sind mit einem Erfolg in die neue Saison 2018/2019 gestartet. Für das nächste Heimspiel am Samstag, den 13. Oktober 2018 um 14.30 Uhr gegen die Spielgemeinschaft Gröbenzell/Landsberg haben die Coburger Rugbyspieler noch viel Arbeit vor sich. Nur mit Trainingsfleiß aller Spieler kann Mitte Oktober 2018 der nächste Sieg errungen werden.
Verfasser:
Franz Josef Roth